Andreas Fischer moraki kulturprodukte

Die Les Humphries Singers
2007, Dokumentarfilm / Zweiteiler

Aufstieg und Fall einer Poplegende

Pressetext des NDR

Ende der sechziger Jahre kommt ein junger englischer Musiker nach Hamburg –
Les Humphries, bei der britischen Marine zum Allround-Musiker ausgebildet.
Les Humphries hat eine brillante Idee. Inspiriert von dem Hippie-Musical „Hair“ stellt Humphries einen Chor aus internationalen Sängern zusammen und produziert modern arrangierte Gospels. Die LES HUMPHRIES SINGERS sind geboren. Das Erscheinungsbild des Chors trifft den Flower-Power-Zeitgeist; die eingängige Party-Musik findet ein großes Publikum. 

Die LES HUMPHRIES SINGERS erleben einen kometenhaften Aufstieg. Hit folgt auf Hit: PROMISED LAND,MEXICO, MAMA LOO oder KANSAS CITY begeistern eine ganze Generation. Bis 1976 verkaufen die Singers 48 Millionen Schallplatten. Doch hinter den glanzvollen Kulissen spielen sich menschliche Dramen ab. Ein Mitglied der Gruppe verfällt der Heroinsucht. Jimmy Bilsbury, mit dem Les Humphries die meisten Titel gemeinsam komponiert, hat zunehmend Alkoholprobleme. Zudem löst der autoritäre Führungsstil von Les Humphries, immerhin ehemaliger Royal Mariner, heftige Spannungen in der Gruppe aus. 

Mitte der siebziger Jahre beginnt sich der Sound zu erschöpfen. Ein mäßiger Auftritt beim GRAND PRIX EUROVISION 1976 mit dem Ralph-Siegel-Titel SING SANG SONG markiert das Ende der erfolgreichen Zeit der LES HUMPHRIES SINGERS.
Als kurze Zeit später Les Humphries aufgrund von Steuerschulden das Land fluchtartig verlässt, ist die Zeit der Singers endgültig vorbei. 

Einige der ehemaligen Chorsänger machen auch nach dem Ende des Hippie-Chors in der Musikbranche Karriere. Jürgen Drews wird mit dem Titel EIN BETT IM KORNFELD zum Star und belebt die Boulevardpresse bis heute. Liz Mitchell wird Mitglied der Gruppe BONEY M. und landet Welthits, Linda Uebelherr-Thompson erlangt in der Gruppe SILVER CONVENTION mit dem Titel FLY ROBIN FLY im Disco-Sound der späten 70er Weltruhm. Der Film des Dokumentaristen Andreas Fischer (CONTERGAN – DIE ELTERN / 2002; SÖHNE OHNE VÄTER / 2007) montiert mit der Lust des Fans und dem neugierigen Blick des filmenden Forschers einen neuen „alten“ Chor, der das Verstreichen der Lebenszeit zum Thema macht, aber auch die „Liebe“, „die Einsamkeit“ und „der Tod“ (Schnitt: Andrea Feldtmann). Vor der Kamera baut sich noch einmal der Chor auf. Überraschend offen berichten ehemalige Mitglieder der LES HUMPHRIES SINGERS wie Jürgen Drews und Henner Hoier sowie der Konzertveranstalter Fritz Rau im Film über den kometenhaften Aufstieg und den Zerfall des Pop-Phänomens und lüften bemerkenswerte Geheimnisse… 

Kritik aus der Frankfurter Rundschau

Postkarte zur Erstausstrahlung 2007

Stabliste folgt auf Seite 2

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Foto: Klaus Schmitz