Andreas Fischer moraki kulturprodukte

Brandwunden
Der Hamburger Feuersturm 1943

Teil 1

Die rüstige alte Dame hält eine kleine Porzellanvase in die Kamera. „Das ist das Einzige, was übrig geblieben ist. Sonst nichts,“  sagt Helga Abendschön, Jahrgang 1924. Sie war 19 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie den „Hamburger Feuersturm“ 1943 erlebte. Doch die Familie verlor nicht nur alle Habe. Auch die Mutter von Helga Abendschön und eine Schwester fanden in dem Inferno den Tod.

Im Juli  1943 wurden von den Alliierten schwerste Luftangriffe auf Hamburg geflogen. Die sich vom 24.Juli bis zum 3. August 1943 hinziehenden Tag- und Nachtangriffe trugen den Codenamen “Operation Gomorrha”, benannt nach der biblischen Stadt “Gomorrha”, der Stadt der Sünder und Verbrecher, die Gott  durch Feuer und Schwefel vernichtete.
1943 hatten besonders die Briten ihre Abwurftechnik perfektioniert. Ein ausgeklügeltes System aus Brand- und Sprengbomben, Luftminen und Phosphorbomben führte dazu, dass die durch Sprengbomben zerstörten Häuserblöcke zusätzlich in Brand gesetzt wurden.
In der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 erfolgte eine Angriffswelle auf östliche Stadtteile. Nun schlossen sich, von einer begünstigenden Wetterlage unterstützt, die durch das Bombardement entfachten Großbrände zu einem Feuersturm zusammen.
Die Gesamtzahl der Opfer dieser Angriffe kann nur geschätzt werden. Historiker gehen heute von etwa 35.000 Toten aus.

Heute leben nur noch wenige Überlebende des Feuersturms unter uns, die ihn bewusst erlebt und überlebt haben.

Andreas Fischer hat einige von ihnen befragt.
Im  Gegensatz zu früheren Dokumentationen zum Thema konzentriert sich Fischers Film fast vollständig auf diese Aussagen von Zeitzeugen. Weiterhin sind Filmaufnahmen zu sehen, die der Hamburger Feuerwehrmann Hans Brunswig während des „Feuersturms“ mit einer Amateurkamera drehte.

Teil 2: Brandnarben

Filmtext

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Foto: Klaus Schmitz